
Warum Dein Unterbewusstsein immer vom Schlimmsten ausgeht
Keine Sorge, es ist normal, dass Du so denkst!
Wenn Du Dich dabei ertappst, wie Du immer wieder vom Schlimmsten ausgehst, Dir ausmalst, was alles schiefgehen könnte, und in Gedanken unaufhörlich Katastrophen durchspielst, dann bist Du nicht schwach, nicht kaputt und auch nicht verrückt. Du bist vollkommen normal. Genauer gesagt: Dein Verstand funktioniert exakt so, wie die Natur es vorgesehen hat. Und genau hier beginnt die eigentliche Herausforderung – aber auch Deine Möglichkeit, sie zu überwinden.
Denn das Worst Case Szenario ist kein Fehler. Es ist ein über Jahrtausende perfektionierter Überlebensmechanismus Deines Unterbewusstseins – und dieser lässt sich weder abschalten noch austricksen. Aber er lässt sich verstehen. Und durch Verstehen kannst Du ihn in Deine bewusste Kontrolle bringen.
Das Prinzip des Worst Case Szenarios
Stell Dir vor, Du stehst am Rand eines unbekannten Waldes. Du hörst ein Rascheln. Niemand ist da, der Dir sagen kann, ob es der Wind war, ein Tier – oder etwas Gefährlicheres. Was macht Dein Verstand? Genau: Er geht vom Schlimmsten aus. Warum? Weil diese Denkweise in der Frühzeit Dein Überleben gesichert hat.
Für unser Unterbewusstsein ist das Unbekannte seit jeher gleichbedeutend mit potenzieller Gefahr. Denn in der Steinzeit konnte ein falscher Schritt, eine harmlose Unachtsamkeit, den Tod bedeuten. Und da das Unterbewusstsein bis heute nicht unterscheidet zwischen realer und gedachter Gefahr, zwischen damals und heute, zwischen Überleben und Leben – geht es im Zweifel immer davon aus, dass das Schlimmste passieren wird.
Das ist das Worst Case Szenario. Es ist die automatische Konstruktion einer negativen Zukunft, basierend auf der Annahme, dass es gefährlich ist, etwas nicht zu wissen. Oder anders gesagt: Wenn ich nicht weiß, was passiert, dann ist es sicherer, vom Schlimmsten auszugehen. Und diese Denkweise aktiviert Dein vollständiges Angstsystem.
Die Logik des Überlebens
Was paradox erscheinen mag, ist in der Logik Deines Unterbewusstseins vollkommen sinnvoll. Es interessiert sich nicht für Wohlbefinden. Es interessiert sich ausschließlich für eines: Dein Überleben. Und aus Sicht des Überlebens ist es klüger, zehnmal falsch zu vermuten, dass ein Rascheln ein Raubtier ist – als einmal nicht.
Die Folge: Dein Unterbewusstsein erzeugt immer wieder Worst Case Szenarien, denn es glaubt, damit Deine Überlebenschance zu erhöhen. Sobald eine Situation ungewiss ist – egal ob eine neue Partnerschaft, eine berufliche Veränderung, ein Arztbesuch oder ein Gespräch mit Fremden – beginnt es, Dich mit Szenarien zu versorgen, die Dir signalisieren: „Bereite Dich auf das Schlimmste vor. Denn dann bist Du sicher.“
Doch genau hier liegt das Problem: Diese Sicherheit existiert nur in der Theorie – in der Praxis erzeugt sie permanente Anspannung, Stress, Rückzug, Isolation, Blockade. Und vor allem: Angst.
Vom Gedanken zur Realität
Was im Fearless Code immer wieder verdeutlicht wird: alles beginnt mit einem Gedanken. Und jeder Gedanke ist Ursache – er zieht unweigerlich eine Wirkung nach sich. Dein erster negativer Gedanke – z. B. „Was, wenn ich versage?“ – erzeugt eine Emotion: Unsicherheit. Diese Emotion wiederum wird zur Ursache für die nächste Wirkung: körperliche Reaktion, innere Unruhe, Vermeidungsverhalten, das Gefühl.
Und da Dein Unterbewusstsein nicht unterscheidet zwischen Vorstellung und Realität, beginnt es, das Worst Case Szenario als real anzunehmen. Es geht nicht mehr nur um Angst vor etwas – es entsteht Angst vor der Angst.
Die Folge des Worst Case Denkens
Wenn Du Dir ausmalst, was alles schieflaufen könnte, denkst Du automatisch in Trennung: Du trennst Dich innerlich von dem Zustand, den Du eigentlich erleben willst – z. B. von Vertrauen, Sicherheit oder Erfolg. Du spürst Mangel – an Kontrolle, an Wissen, an Klarheit. Und daraus entsteht Wollen – der innere Druck, etwas verhindern oder erzwingen zu müssen.
Doch Trennung, Mangel und Wollen sind keine Ursachen. Sie sind Wirkungen. Und sie führen zu dem, was der Fearless Code als energetischen Kurzschluss beschreibt: Du sendest widersprüchliche Signale aus. Du willst Sicherheit, aber denkst in Unsicherheit. Du willst Vertrauen, aber denkst in Gefahr.
Wie Du ungewollt mehr Angst erzeugst
Und jetzt wird es entscheidend: wenn Du versuchst, Deine Angst loszuwerden, analysierst, ob sie noch da ist, Dich selbst beobachtest, wie Du fühlst – dann bist Du bereits wieder im Fokus auf Angst. Und Fokus bedeutet: Wichtigkeit. Dein Unterbewusstsein schließt daraus: „Ah, das ist anscheinend wichtig – also produziere ich mehr davon!“
So entsteht das Paradoxon der Angst: Du willst keine Angst mehr, doch genau Dein Verhalten signalisiert dem Unterbewusstsein: „Mach weiter.“ Du reagierst auf Angst – und damit verstärkst Du sie.
Die Lösung
Die Lösung liegt nicht darin, das Worst Case Szenario zu verhindern. Du kannst es nicht abschalten – aber Du kannst entscheiden, wie Du damit umgehst. Und genau hier beginnt Deine Freiheit. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Akzeptanz.
Akzeptiere, dass Dein Unterbewusstsein das tut, wofür es gebaut ist. Bedanke Dich innerlich für seine Funktion – und entscheide Dich bewusst für eine andere Handlung. Eine Handlung, die nicht auf Angst reagiert, sondern auf Vertrauen basiert – die inspirierte Handlung. Gehe den nächsten Schritt – trotz der Gedanken. Nicht dagegen, sondern daran vorbei.
Denn das Unterbewusstsein lernt durch Verhalten. Wenn Du aufhörst, auf Angst zu reagieren, lernt es: „Ah, das ist wohl doch nicht so wichtig.“ Und dann beginnt es, umzuprogrammieren. Dann hört die Kettenreaktion auf.
Übung
Umsetzungsplan: so durchbrichst Du den Teufelskreis des Worst Case Szenarios
1. Erkenne, dass das Worst Case Szenario eine automatische Funktion Deines Überlebensmechanismus ist.
2. Verstehe, dass es nicht die Realität beschreibt, sondern eine Schutzstrategie im Unbekannten.
3. Nimm wahr, dass jeder Gedanke Wirkung erzeugt – emotional, körperlich (Gefühl) und energetisch (Ich Frequenz).
4. Entlarve Trennung, Mangel und Wollen als Folge des Worst Case Denkens – nicht als Ursachen.
5. Höre auf, auf Angst zu reagieren. Reagiere stattdessen auf Vertrauen. Auf Anwesenheit. Auf das, was Du willst – nicht auf das, was Du verhindern willst.
6. Nutze Deine Ich-Frequenz als Kompass: Fühlt sich ein Gedanke gut an, bleibe dort. Fühlt er sich schlecht an, wechsle Deinen Fokus.
7. Handle, als wärst Du bereits sicher – nicht, um das Unterbewusstsein zu täuschen, sondern um es umzuprogrammieren.
Wenn Du verstehst, wie Dein Unterbewusstsein funktioniert, verlierst Du die Angst vor der Angst. Du wirst zum bewussten Schöpfer Deiner Realität – nicht durch Kampf, sondern durch Verstehen.
Das Worst Case Szenario ist nichts weiter als ein Überlebensmechanismus, der Dich darauf aufmerksam macht, dass Du unbekanntes Terrain betritts. Nimm das Signal zur Kenntnis, wie ein Stopschild. Du bleibts kurz stehen, orientierst Dich und fährst weiter.
Denke daher immer daran, Deine Gedanken müssen immer höher sein als Deine Gefühle. Lasse Dich nicht von Deinen Gefühlen irritieren, vor allem wenn es Angst ist. Halte kurz inne, beobachte, entscheide bewusst mit Deinem Freien Willen und Deinem Fokus, und fokussiere dann neu – auf das, was Du willst, auf die inspirierte Handlung.