Notfall Protokoll

Nutze diese Anleitung für schnelle Hilfe in Momenten, in denen Du Dich nicht gut fühlst.

Atme tief durch. Lies den Text in Ruhe, konzentriert und Wort für Wort.

Werde Dir klar darüber, dass mit Dir alles vollkommen in Ordnung ist.

Es gibt absolut keinen Grund zur Sorge.

Lies die Anleitung mehrfach durch, bist Du fühlst, wie Dein Körper sich beruhigt.

Am Ende der Seite findest Du eine Kurzanleitung, die Du als PDF zum Ausdrucken runterladen kannst.

Verstehe das System: Was passiert wirklich?

Dein Unterbewusstsein reagiert lediglich auf Autopilot Modus und Du verstehst nicht, was da vor sich geht. Darum hast Du diese Gedanken und erlebst dieses Gefühl.

Es besteht keinerlei Relation zur Realität. Es besteht keinerlei Gefahr.

Du hast diese Gedanken und Gefühle unbewusst und unbeabsichtigt erzeugt. Sie kommen nicht, weil mit Dir etwas nicht stimmt.

Warum die Gedanken und Gefühle kommen.

Dein Unterbewusstsein arbeitet mit einem Algorithmus, exakt so wie z.B. Instagram oder Facebook. Wenn Dir bestimmte Themen angezeigt werden und Du mit ihnen interagierst bzw. auf sie reagierst, programmierst Du dadurch Deinen persönlichen Algorithmus. Dieser erkennt,

  • worauf Du fokussierst
  • worauf Du reagierst
  • womit Du interagierst

Auf Basis dieser Information stellt der Algorithmus dann automatisch Beiträge bzw. Themen zusammen, die Deinen Interessen entsprechen und zeigt Dir diese relevanten Inhalte vermehrt an.

Dein Unterbewusstsein arbeitet genauso. Wenn Du auf Gedanken oder Gefühle der Angst, Sorge, Zweifel etc. reagierst, in dem Du Dich z.B. zurückziehst, endlos grübelst, oder versuchst, diese Gedanken und Gefühle loszuwerden, dann schließt Dein Unterbewusstsein daraus, dass Du Dich für diese Themen interessierst. Ansonsten würdest Du nicht darauf reagieren. Als Folge schickt es Dir automatisch vermehrt solche Gedanken und Gefühle.

Dein Unterbewusstsein versteht nicht warum, Du Dich mit etwas beschäftigst. Es registriert ausschließlich, womit Du Dich beschäftigst.

Warum ist das so?

Worauf Du fokussierst, hält Dein Unterbewusstsein für überlebenswichtig – ansonsten gäbe es kein Grund darauf zu fokussieren.

Der Grund dafür: für Hunderttausende von Jahren haben wir Menschen uns nur auf das fokussiert, was zum Überleben wichtig war. Es ging nur um den Schutz vor Naturgefahren und die Suche nach Nahrung.

Daher hat sich der Master-Glaubenssatz etabliert: worauf Du fokussierst, ist für Dein Überleben wichtig.

Wenn Du Dich …

• auf Worst-Case-Gedanken konzentrierst (was könnte alles passieren…),

• gedanklich mit Angst beschäftigst, auf sie reagierst (versuchst sie loszuwerden, sie zu therapieren, nach Lösungen suchst etc….),

• permanent prüfst, ob die Angst noch da ist,

• und Du das alles so oft wiederholt hast, dass Dein Unterbewusstsein einen automatischen Algorithmus entwickelt hat,

wird Dir Dein Unterbewusstsein, Dein Algorithmus, diese Gedanken und Gefühle ständig liefern, da Du jedes Mal auf sie reagierst, mit ihnen interagierst. Würden sie Dich nicht interessieren, würdest Du nicht auf sie reagieren.

Genauso wie Instagram erkennt, was Du anschaust, erkennt Dein Unterbewusstsein, was Du innerlich anschaust bzw. womit Du interagierst, worauf Du reagierst. Und dann zeigt es Dir mehr davon. Weil es denkt, dass Dich das interessiert.

Bedenke: wenn Du laufend prüfst, ob die Angst noch da ist, verleihst Du ihr wieder Bedeutung = Interesse = Relevanz!

Die 3 Illusionen, die das Gefühl erzeugen und am Leben halten.

Diese Denkfehler musst Du sofort entlarven:

  1. Diese Gedanken sind wichtig.
    Nein – sie sind nur Echo Deiner früheren Reaktionen und Interaktionen. Du hast immer wieder auf bestimmte Gedanken oder Wahrnehmungen reagiert. Daraus wurde ein automatisch ablaufender Glaubenssatz – ein Algorithmus. Dieser erzeugt jetzt Deine Gedanken und dadurch Deine Gefühle, ohne dass Du weißt warum.

Instagram zeigt Dir Themen, für die Du Dich früher interessiert hast. Es weiß nicht, dass Du Dich jetzt für andere Themen interessierst bzw. lieber andere Themen sehen würdest. Fakt ist: die Themen der Vergangenheit sind nicht wichtig!

  1. Etwas Schlimmes könnte passieren.
    Nein – das ist das Worst-Case-Programm Deines Unterbewusstseins, ein evolutionäres Überbleibsel. Dein Unterbewusstsein geht immer vom Schlimmsten aus, da dies Jahrtausende lang das Überleben Menschen gesichert hat. Die Logik dahinter: wenn Du nachts vor einem Wald stehst und unbekannte Geräusche hörst, ist es sicherer, vom Schlimmsten (Tiger) auszugehen, als einfach unbedarft in den Wald zu gehen. Dadurch erhöht sich Deine Überlebenswahrscheinlichkeit.

Dein Unterbewusstsein versucht Dich in Sicherheit zu halten, in dem es vom Schlimmsten ausgeht. Es versucht, Dich vom Unbekannten zu schützen. Dadurch hält es Dich jedoch im Bekannten gefangen – auch wenn Du Dich dabei nicht gut fühlst. Die Logik: bekanntes ist sicherer als unbekanntes – auch wenn das Unbekannte eine Version von Dir ist, die sich gut fühlt! Du reagierst mit Rückzug und interagierst mit der Angst = verleihst ihr Relevanz. Du bestätigst den Algorithmus, denn Rückzug bedeutet Sicherheit.

  1. Wenn ich die Angst bekämpfe, dann müsste sie verschwinden.
    Nein – das ist das Angst-Paradox: wenn Du die Gedanken / das Gefühl loswerden willst, fokussierst Du darauf. Das bedeutet, Du reagierst darauf und somit verleihst Du den Gedanken / dem Gefühl Bedeutung. Dein Unterbewusstsein schließt wiederum daraus, dass diese Gedanken / dieses Gefühl wichtig für Dein Überleben sind, ansonsten würdest Du nicht darauf reagieren – damit interagieren. Du würdest es ignorieren.

Du denkst laufend darüber nach, die Angst loszuwerden. Dein Unterbewusstsein schließt daraus: permanent darüber nachzudenken, Angst loszuwerden, ist für das Überleben wichtig. Folge: mehr Angst, damit Du mehr darüber nachdenken kannst, sie loszuwerden.

Dein Unterbewusstsein versteht nicht, warum Du auf etwas fokussierst. Es kann nicht zwischen – Ich habe Angst – und – Ich will keine Angst – unterscheiden. Beides bedeutet Fokus auf Angst. Es registriert ausschließlich Fokus und Deine Reaktion / Interaktion. Wenn die Gedanken bzw. das Gefühl kommen und Du versuchst, dagegen anzugehen, schließt Dein Unterbewusstsein daraus: gegen diese Gedanken / dieses Gefühl vorzugehen muss für das Überleben wichtig sein. Die Folge: mehr davon.

Warum die Gedanken und das Gefühl bleiben.

Weil:

• Du Dich damit beschäftigst (Ich will es loswerden = Fokus = Relevanz)

• Du versuchst, es zu lösen oder zu bekämpfen (Engagement = Wichtigkeit)

• Du keinen neuen Algorithmus installierst (kein neuer Fokus – fehlende Handlung)

Dein Unterbewusstsein versteht nicht, ob Du Gedanken / Gefühle magst oder nicht – es registriert nur, ob Du Dich damit beschäftigst – darauf reagierst.

Beschäftigung = Reaktion = Nutzung = Wichtigkeit

Der alte Algorithmus ist noch aktiv (was Du nicht willst). Du musst Deinem Unterbewusstsein dabei helfen, einen neuen Algorithmus zu programmieren (was Du willst). Genauso, wie Du bei Instagram damit anfängst, andere Themen anzuschauen, und die alten zu ignorieren, damit der Algorithmus Dir nun vermehrt Inhalte zu den neuen Themen anzeigt.

Wie Du das System wieder unter Deine Kontrolle bringst.

Schritt 1: Zerstöre die Illusion

• Es gibt keine echte Bedrohung.
• Es sind nur automatische Gedanken, Vorschläge des alten Algorithmus.
• Sie tauchen nur auf, weil ich mein Unterbewusstsein so programmiert habe.
• Und jetzt möchte ich es neu programmieren, da ich neue Interessen habe.
• Ich bestimme, was zählt – und das Alte zählt nicht mehr.

Begreife:
Mit Dir ist alles in Ordnung.
Du bist nicht in Gefahr.
Du erhältst nur Gedanken, die zu Deinem alten Algorithmus passen.
Du hast diesen Algorithmus in der Vergangenheit programmiert, also kannst Du es jetzt erneut machen!

Aber: Dein Unterbewusstsein versucht Dich im Bekannten (Zustand) zu halten, da der neue Zustand (Angstfrei) das Unbekannte repräsentiert. Dein Unterbewusstsein kennt den Unterschied der Zustände nicht, es erkennt nur Bekanntes und Unbekanntes.

Darum darfst Du nicht auf die Gedanken und Gefühle, die es Dir sendet, reagieren, sondern musst Dich bewusst davon entkoppeln.

Schritt 2: nutze die Nein Danke Methode um Dich zu entkoppeln.

Sag laut oder innerlich:

• Nein Danke, das interessiert mich nicht – ich spaziere gerade.
• Nein Danke, das interessiert mich nicht – ich berühre dieses Kissen gerade.
• Nein Danke, das interessiert mich nicht – ich esse gerade.

Es geht dabei nicht um die Größe der Handlung. Es geht nur um Fokus! Du programmierst Deinen Algorithmus: Nein Danke, dieses Thema interessiert mich nicht mehr, ich interessiere mich jetzt für andere Themen – reale Wahrnehmungen und Handlungen im Jetzt. Genauso, wie Du auf Instagram auf den – interessiert mich nicht – Button klickst bzw. nicht mehr auf einen Inhalt reagierst, sondern stattdessen einen anderen Inhalt anschaust.

Warum das wirkt:

• Du erschaffst sofort Distanz zu Deinen Gedanken und Gefühlen (keine Interaktion / keine Reaktion). Du entziehst ihnen die Relevanz.
• Du richtest Deinen Fokus neu aus (Du fokussierst nicht mehr auf das, was Du nicht willst).
• Du zeigst dem Unterbewusstsein, was jetzt wichtig ist, (Du fokussierst auf das, was Du willst).

Jedes Mal, wenn Du das machst, überschreibst Du den alten Algorithmus mit einem neuen Algorithmus. Dein Unterbewusstsein registriert, dass der alte Algorithmus an Bedeutung verliert und der Neue nun gültig ist. Der Alte ist folglich nicht mehr für das Überleben wichtig. Da Dein Unterbewusstsein Dein Überleben sichern will, wird es automatisch aufhören, den alten Algorithmus zu verwenden, denn er ist nicht mehr gültig und ihn zu verwenden könnte Dein Überleben gefährden. Darum verwendet es den neuen Algorithmus und der Alte verschwindet von allein.

Schritt 3: ersetze Reaktion und Interaktion durch inspirierte Handlung

Frage Dich:

Was wäre jetzt eine reale Handlung?
(Unbedeutende Handlung genügt: Glas Wasser trinken, Fenster öffnen, Aufräumen, in den Kühlschrank schauen, ein Gespräch anfangen, spazieren gehen, jemanden kontaktieren etc.).

Es gibt zu jedem Zeitpunkt tausende von Optionen!

Dann sage Dir:

Das ist jetzt für mich interessant.

Was dann passiert:

Du hast einen neuen Gedanken: inspirierte Handlung. Und Du reagierst jetzt auf diesen Gedanken. Das Unterbewusstsein folgt immer Deinem Fokus / Deiner Reaktion und Interaktion. Daher ist die Art der Handlung nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass Du nicht mehr auf die alten Gedanken reagierst, sondern auf die neuen Gedanken reagierst – mit der inspirierten Handlung.

Neuer Algorithmus: inspirierte Handlungen sind jetzt wichtiger als die Reaktion auf alte Gedanken!

Schritt 4: bleibe konsequent und diszipliniert

Jedes Mal, wenn Du die alte Schleife unterbrichst und bewusst durch eine inspirierte Handlung ersetzt, verändert sich Dein Algorithmus.
Je öfter Du es machst, desto schwächer wird das alte Gefühl – bis es irrelevant wird.

• Der Plan ist nicht, das Gefühl loszuwerden.
• Der Plan ist, den Fokus neu auszurichten und auf andere Dinge zu reagieren.
• Der Plan ist, die Relevanz zu entziehen.

Du nimmst dem Gefühl den Treibstoff, den es zum existieren braucht!

Es geht nie darum, etwas loszuwerden oder dagegen anzukämpfen. Es geht immer nur darum, den Fokus neu auszurichten, damit Du einen neuen Algorithmus programmierst.

Richte Deinen Verstand immer auf das, was Du willst, niemals auf das, was Du nicht willst!

Denke nicht so viel nach, sondern handle einfach. Verbringe mehr Zeit in der Realität – mit Handlungen – als in der Illusion – mit Gedanken.

Im SOS Modul findest Du weitere, detaillierte Tutorials. Lies sie Dir mehrfach durch, bis Du die Logik vollständig nachvollziehen kannst und merkst, wie die alten Gedanken immer weniger werden.

Übung

Notfall Protokoll

 

1. ENTLARVE DEN ALGORITHMUS – REAGIERE NICHT MEHR AUF GEDANKEN / GEFÜHLE

➡️ „Diese Gedanken und Gefühle sind lediglich das Resultat meines alten Algorithmus. Ich interessiere mich jetzt jedoch für etwas anderes. Darum reagiere ich nicht mehr auf diese Gedanken und Gefühle, denn sie sind jetzt nicht mehr interessant.“

2. ENTLARVE DEN WORST CASE – IGNORIERE UND ÜBERSCHREIBE GEDANKEN

➡️ „Mein Unterbewusstsein geht automatisch vom schlimmsten Fall aus, um mich zu schützen. Es will mich im Bekannten halten und vor dem Unbekannten schützen. Das ist jetzt jedoch nicht nötig, da ich bewusst das Unbekannte wähle. Es besteht keinerlei Gefahr.“

3. ENTLARVE DAS PARADOXON – NICHT IN DIE FALLE GERATEN

➡️ „Wenn ich versuche, die Angst loszuwerden, oder prüfe, ob sie noch da ist, verstärke ich sie nur. Daher fokussiere ich ab jetzt dauerhaft auf etwas anderes – auf das was ich will: eine inspirierte Handlung.“

4. RICHTE DEINEN FOKUS NEU AUS – GEDANKEN UND GEFÜHLEN RELEVANZ ENTZIEHEN

➡️ „Ich habe mich unbewusst auf etwas fokussiert, dass ich nicht will. Das habe ich jetzt gemerkt. Daher fokussiere ich jetzt bewusst auf etwas, dass ich will: eine inspirierte Handlung.“

5. FOLGE DEINEM FOKUS ZU EINER HANDLUNG – NEUEN ALGORITHMUS PROGRAMMIEREN

➡️ „Ich interessiere mich jetzt für diese Handlung und führe sie aus.“

Wiederhole die Schritte konsequent jedes Mal, wenn Du Dich unwohl fühlst!

Wichtig: Dein Fokus liegt nicht darauf, etwas loszuwerden oder Dich davon abzulenken. Dein Fokus liegt darauf, etwas neues zu entdecken!